Wenn die Kamera zum Auge wird

Spätestens seit ChatGPT ist künstliche Intelligenz (KI) in aller Munde. Dabei treibt das Thema die Industrie bereits viel länger um. Eine Firma, die schon seit Jahren erfolgreich auf KI-Dienstleistungen setzt, ist senswork. Die Burghauser Firma wurde vor 13 Jahren gegründet und sicherte sich vor eineinhalb Jahren eine Beteiligung der BayBG (wir berichteten).

Inzwischen ist die Mitarbeiterzahl auf 30 gewachsen. Zum Kundenkreis gehören renommierte Unternehmen: Ob BMW, Siemens, Wacker oder Siltronic – sie alle zählen auf die Systeme der Burghauser, wenn es um die kamerabasierte Inspektion von Bauteilen geht.

Ganz neu hat das Unternehmen eine Software mit dem Namen „Neuralyze“ auf den Markt gebracht. Vier Jahre lang hat man bei senswork am Standort München daran geforscht.

Das Ergebnis ist ein „Meilenstein“, wie es senswork-Mitgründer Rainer Obergrußberger ausdrückt: Die Software kann automatische KI-basierte Inspektionsanwendungen in der Industrie durchführen. Konkret geht es dabei um Oberflächeninspektion, Objekterkennung und Klassifizierung von Bauteilen. „Die Ergebnisse, die Neuralyze bei einer ausreichenden Menge an Trainings-Bildern in solchen Anwendungen erzielen kann, kommen dem Urteil desmenschlichen Auges erstaunlich nahe“, freut man sich bei senswork.

Das ermögliche völlig neue Anwendungsfelder: Die neue Technik steigere nicht nur die Effizienz der automatischen optischen Inspektion erheblich und mache sie robuster, sondern sorge auch dafür, dass sie in der Lebensmittelproduktion oder der Landwirtschaft angewendet werden kann.

Weitere Bereiche, wo die Bildverarbeitungssoftware angewendet wird, seien Schlüsselindustrien wie die Automobil- und Automobilzulieferindustrie, Elektronik und die Medizintechnik. Markus Schatzl, Leiter des Innovation Labs in München, verrät das Erfolgsgeheimnis von Neuralyze: „Die Anforderungen aus der Praxis, denen unsere Kollegen täglich begegnen, fließen unmittelbar in den Entwicklungsprozess ein.“

Dieser Prozess sei im Übrigen nicht abgeschlossen – stattdessen setzt das Unternehmen weiter auf Expansion: „Wir setzen auf KI und gestalten damit aktiv die Zukunft der industriellen Bildverarbeitung“, betont Obergrußberger. Senswork betreibt mittlerweile drei Standorten in Deutschland und zwei internationalen Tochtergesellschaften in USA und Singapur.

Letzterer Standort wurde erst kürzlich eröffnet. „Aufgrund der hohen internationalen Nachfrage und zahlreicher bereits installierter Anlagen in Asien entwickeln wir dort einen Service-Standort für unsere Kunden“, erklärt Roman Rieger, Geschäftsführer und Mitgründer von senswork. Er zeigt sich auch sehr zufrieden, was die finanzielle Entwicklung der Firma angeht. Ohne Zahlen zu nennen, betont er: „Der diesjährige Umsatz übertrifft unsere Erwartungen und bestätigt uns in der Entscheidung, strategisch in KI zu investieren.“

 

Über uns

Das senswork Innovation Lab in München befasst sich mit KI in der Bilddaten-Analyse und entwickelt Verfahren und Software auf Basis neuronaler Netze für den Industrieeinsatz. senswork ist Spezialist für optische Mess- und Prüfsysteme. Das Unternehmen bietet komplett integrierte Systeme aus einer Hand an: vom Schaltschrank über Kameratechnik bis zur Bildanalyse. Zum Kundenkreis gehören Automobilhersteller, Maschinen- und Anlagenbauer sowie die Elektronikindustrie.

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Pressekontakt
Hedwig Unterhitzenberger
+49 8677 409958-37
hedwig.unterhitzenberger@senswork.com
senswork GmbH, Gewerbepark Lindach D 3, 84489 Burghausen

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